Oberflächenbehandlung von Parkett
Wer seine Räume mit Parkettboden verschönert, sollte nach dem Verlegen auf das richtige Finish achten. Jedes Parkett braucht eine geeignete Oberflächenbehandlung, denn erst sie schützt das Holz vor Kratzern, Flecken und Schmutz. Die oft gestellte Frage nach Öl, Wachs oder Lack ist dabei vor allem Geschmackssache. Die meisten Böden werden mit Lack versiegelt, doch auch Öl oder Wachs haben Vorzüge.
Finish schützt das Holz
Im Mittelalter wurden die rohen Holzböden nur mit Sand oder Stroh bedeckt. Damit war auch gleich die Reinigung erledigt – einmal verdreckt, wurde das Stroh einfach ausgetauscht. Später rieb man die Holzoberfläche mit einer Speckschwarte ein. Erst seit gut 50 Jahren wird Parkett so versiegelt, wie wir es heute kennen. Doch auch heute noch werden wertvolle Holzböden im unbehandelten Zustand verlegt. Erst danach wird die Oberfläche abgeschliffen und das Finish aufgetragen.
Geschmackssache
Während man in den USA hochglänzendes Parkett mit geschlossenen Holzporen bevorzugt, werden in Europa eher seidenmatte Oberflächen und ein möglichst natürliches Aussehen des Holzbodens gewünscht. Viele Oberflächenbehandlungen dunkeln die ursprüngliche Farbe des Holzes leicht ab, andere heben die Farbkontraste der Maserung hervor.
Öl - die klassische Methode
Die matte Optik geölter Böden liegt aktuell im Trend. Außerdem betont Öl die natürliche Struktur des Holzes. Das Ölen verhindert, dass andere Flüssigkeiten in die Holzoberfläche einsickern können, bildet darauf aber keinen Film wie das Versiegeln. Die offenen Poren des Holzes können Luftfeuchtigkeit ungehindert aufnehmen und abgeben – gut für das Raumklima. Ein geölter Boden ist etwas empfindlicher, dafür können einzelne Stellen bei Beschädigung problemlos repariert werden. Geöltes Parkett sollte regelmäßig poliert und zwei bis drei Mal im Jahr mit einem speziellen Pflegeöl nachbehandelt werden. Welches Öl sich für einen bestimmten Boden eignet, kann nur ein Fachmann feststellen.
Wachs - die natürliche Alternative
Wachs wirkt Wasser abweisend, ist meist geruchsneutral und verändert die natürliche Holzfärbung nur wenig. Zugleich erhält Wachs ebenso wie Öl die atmungsaktive Eigenschaft des Holzes. Etwa ein Mal im Jahr sollte der Boden mit Pflegewachs nachbehandelt werden. Dabei ist Sorgfalt gefragt, denn bei zu dicker Wachsschicht kann der Boden rutschig und klebrig werden. Wachs ist schwieriger zu verarbeiten als Öl, aber dafür ist es nach dem Auspolieren schnell einsatzbereit.
Lack - die dauerhafte Lösung
Ein mit Lack versiegelter Parkettboden ist dauerhaft vor eindringender Feuchtigkeit und Abrieb geschützt. Der Lack bildet eine geschlossene und widerstandsfähige Schicht. Auch durch die Lackschicht „atmet“ das Holz noch. In der Regel wird eine Grundierung vor dem so genannten Decksiegel aufgetragen. Der bei Parkett zunehmend beliebte Wasserlack ist empfehlenswert, weil er wenig oder keine Lösemittel enthält und leicht zu verarbeiten ist.
Nach der Versiegelung muss der Lack mehrere Tage aushärten, bevor man den Boden wieder betreten kann. Die Reinigung ist unkompliziert: Staubsaugen oder Ausfegen mit dem Besen reicht meist. Gegen Flecken hilft nebelfeuchtes Wischen mit etwas Pflegemittel. Nachteil: Ist die Lackschicht an einer Stelle beschädigt, muss sie komplett abgeschliffen und ersetzt werden. Im Schnitt benötigt versiegeltes Parkett aber erst nach 15 Jahren einen neuen Lack.
Tipp: Wie das Finish auf die Färbung des Holzes wirkt, hängt auch von der Holzart ab. Wer die Oberfläche seines Parkettbodens selbst behandeln möchte, sollte eine kleine Fläche zur Probe behandeln und das Ergebnis abwarten.
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