Bad Honnef. Auf der gut besuchten diesjährigen Mitgliederversammlung des Verbandes der deutschen Parkettindustrie (vdp) in Bad Honnef standen die Analyse der wirtschaftlichen Lage, technische Themen sowie die Gewinnung von neuen Mitgliedern auf dem Programm. Ebenfalls im Fokus lag die Neuausrichtung der Verbands-Internetpräsenz mit zusätzlichen Werbemöglichkeiten und der Öffnung für weitere Marktakteure wie Zulieferer der verarbeitenden Gewerke oder ausländische Hersteller. „Auf dieser Versammlung haben wir wesentliche Punkte beschlossen, mit der wir unseren kleinen aber feinen Branchenverband schlagkräftiger machen und weiter voranbringen können“, erklärt der vdp-Vorsitzende Michael Schmid.
Der vdp bearbeitet aktuell zahlreiche technische Themen, die Auswirkungen auf die deutschen Parketthersteller haben oder in Zukunft haben könnten: Zum einen wurden im Zuge der Neueinstufung von Formaldehyd bei der Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen auf europäischer Ebene die Auswirkungen auf die heimischen Hersteller beleuchtet. Diese beeinflusst die Kennzeichnung von zugelieferten Produkten wie beispielsweise Gebinden wie Lacken, Klebern und Leimen. In diesem Zusammenhang sind auch die Arbeitgeber verpflichtet, die Gefahrenstoffverordnung einzuhalten. Hier erstellt der vdp in Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft Holz Metall bis Herbst 2016 sogenannte Expositionsbeschreibungen „Parkettherstellung“. Mögliche Auswirkungen werden auch die aktuellen Überarbeitungen der „Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft“ (TA Luft) haben. Die im April 2016 begonnene Überarbeitung soll bis Mitte 2017 fertiggestellt werden.
Seit Ende 2014 gilt das deutsche Ü-Zeichen für Bauprodukte als rechtswidrig. Dies führt dazu, dass die maximale Gültigkeit der Zulassungen aktuell nur bis April 2020 geht. Deutschland arbeitet diesbezüglich in vielen Bereichen an einer Lösung, die momentan jedoch noch nicht greifbar ist. Der vdp kritisiert in diesem Zusammenhang, dass die Unternehmen derzeit für eine Lösungsfindung kaum einbezogen werden und dass das, was man bislang zu sehen bekommen habe, vom Europäischen Gerichtshof weiterhin als rechtswidrig eingestuft werden dürfte. Anfang des Jahres wurden auch die für fünf Jahre gültigen Verbands-Umweltproduktdeklarationen (EPDs) für Mehrschichtparkett und Massivparkett veröffentlicht. Hinter den EPDs verbergen sich wertvolle Aussagen zu Umwelteigenschaften von Produkten, wie sie in Zukunft vermehrt beispielsweise bei der Zertifizierung im nachhaltigen Bauen gefordert sind. Zudem steht das Europäische Forschungsprojekt EUROParquet kurz vor dem Abschluss. Im Rahmen dieses Projektes wurden wichtige Prüfmethoden für die werkseitige Produktentwicklung erarbeitet, die im nächsten Schritt in die europäische Normung überführt werden. Abschließend fiel der Blick auf die aktuelle Normungsarbeit, bei der ein Schwerpunkt auf der Neustrukturierung der Parkett-Terminologie auf CEN- und ISO-Ebene liegt.
Fühler werden auch nach Europa ausgestreckt
Nachdem mittlerweile nahezu alle Big-Player der deutschen Parketthersteller im Verband zusammengeschlossen sind und mehr als 90 Prozent der deutschen Parkettproduktion repräsentiert werden, öffnet sich der vdp ab sofort auch ausländischen Parkettherstellern, sofern diese mit der Satzung konform gehen. Den Startschuss machte Ende des vergangenen Jahres das Neumitglied Europa-Parkett, das neben dem deutschen Firmensitz seinen Hauptsitz in den Niederlanden hat.
vdp will www.parkett.de als Branchenplattform etablieren
Im Bereich Internetmarketing wurden die Grundsteine für eine Weiterentwicklung der im vergangenen Jahr erfolgreich neu gestalteten Verbands-Internetpräsenz
www.parkett.de hin zu einer Branchenplattform ausgebaut. Partner des vdp erhalten zukünftig die Möglichkeit auf dem Branchenportal für Ihre Produkte zu werben und User auf die eigenen Internetseiten zu lotsen.
Parkettindustrie schließt 2015 positiv
Die turnusgemäße interne Erhebung unter den vdp-Mitgliedern hat ein Umsatzplus von 1,8 Prozent ergeben. Dieses positive Ergebnis ist auf ein verhältnismäßig starkes 4. Quartal zurückzuführen, welches die schwachen ersten drei Quartale mehr als ausgleichen konnte. Am stärksten konnten 2015 die Einzelsegmente „Zweischichtiges Mehrschichtparkett“ (+ 12 %) und „Landhausdielen“ (+ 5,5 %) wachsen. Insgesamt bestätigt sich der mittlerweile langfristige Trend von zurückgehender Inlandsproduktion bei gleichzeitiger Zunahme der abgesetzten Handelsware. (vdp/hb)
Weitere Informationen rund um Parkett unter
www.parkett.de und www.realwood.eu.
Der Verband der deutschen Parkettindustrie e.V.
Der Verband der Deutschen Parkettindustrie e.V. (vdp) wurde 1950 in Wiesbaden gegründet. Seit 2006 befindet sich die Geschäftsstelle in Bad Honnef. Zurzeit sind 21 Parkett-Hersteller im vdp organisiert, die mehr als 90 Prozent der deutschen Parkettproduktion repräsentieren. Auf seiner Website
www.parkett.de informiert der vdp Fachleute und Endverbraucher über alles Wissenswerte rund um das Parkett.